DDR-Volkssport

Ein Meister aus dem VEB Petrolchemischen Kombinat Leuna legt alle zwei Wochen einen gemeinsamen Sporttag ein. Das einarmige Stemmen wird zwar auch jeden Tag trainiert, aber bei dieser Sache geht es um Leichtathletik. Teil davon ist auch das Hammerwerfen. Dabei hat jeder der Teilnehmer in einem gewissen Rahmen jedesmal eine ähnliche Leistung.
Eines Tages aber tritt der Meister an und wirft fast das Doppelte seiner bisherigen Ergebnisse! Die Kollegen stürmen auf ihn ein: „Mensch, Rudi“ Was ist denn mit dir los? Hast du trainiert?“ Darauf er mit Zornesröte im Gesicht: „Habe heute Zoff mit dem Parteisekretär gehabt! Am liebsten würde ich die Sichel hinterherschmeißen!“

Hinterhältige Aktionen

Manchmal kommt alles auf einen Haufen. Vor kurzem gab es Zoff mit dem Finanzamt, weil die Herrschaften die Nachzahlung meiner Mutter haben wollten, ich aber als ihr „Finanzchef“ nichts davon wußte.  Nun – sobald echte Kommunikation beginnt, ist meist die Lösung eines Problems nicht weit. So war es dann schließlich auch. Am Ende wieder alles paletti.

Nun gibt es jetzt das Gesetz der Serie. Dieses besagt, daß auf irgendein Geschehnis sogleich eines gleicher oder ähnlicher Art folgt. Genauso war es dann auch: Ich mußte heute zur Koloskopie antanzen. Nun fragt man sich doch, was beides miteinander zu tun hat! Das ist doch ganz einfach, beide wollen einem Menschen in den Arsch gucken! Der Unterschied besteht darin, daß das Finanzamt hineingreifen und möglichst viel Gutes rausholen will und der Internist erstmal viel gute Luft reinpumpt, um dann möglichst viel böses rauszuholen. Insofern finde ich das Koloskopieren wesentlich humaner als das Finanzamt zu finanzieren.

Und genau an dieser Stelle meldet sich mein Erfinderhirn! Wie wäre es nämlich, wenn man bei der Koloskopie statt Luft Helium einbläst? Das hätte nämlich den Vorteil, daß es durch seine sehr viel geringere Dichte nicht nur den Dickdarm öffnet, sondern auch den Dünndarm! Das ergäbe eine solche Menge Helium im Körper, daß es möglich würde, diesen schweben zu lassen. In diesem Zustand wäre die Untersuchung dann viel problemloser händelbar, weil man den Körper in jegliche Lage drehen könnte. Die Gefahr, daß das Helium die Stufe des Magens überschreiten könnte, ist relativ gering, denn dieser hat ja einen Pförtner. Wenn dieser nun vielleicht sogar noch früher bei der Stasi war, weiß man genau, daß da nicht mal ein einziges Heliumatom durchkommt. Um nun aber sicherzugehen, falls er nicht dieser Truppe angehörte, hat man noch die Möglichkeit, den Patienten in einem Gespräch zu halten, um sofort die Tonerhöhung seiner Stimme infolge von Heliumeinwirkung festzustellen. Ich halte das für eine bahnbrechende Erfindung, habe aber leider kein Geld für das Patent.

Möchte vielleicht jemand etwas spenden? 🙁

Wasserdiebe

Langsam bin ich so richtig entsetzt über den Egoismus der Menschen. Wie jeden Tag habe ich auch heute wieder ausgiebig TV-Nachrichten konsumiert und mußte feststellen, daß der Wetteregoismus unter der Bevölkerung immer schlimmer wird. Das Problem dabei ist, daß man nicht einmal weiß, welcher der Kandidaten nun der Egoist ist, der die ganzen Verwerfungen auslöst. So geschah es auch heute wieder, daß einige Regionen auf der Welt in Staub und Rauch förmlich erstickten, während in Australien tödliche Überschwemmungen an der Tagesordnung waren. Man weiß ja inzwischen, daß an allem Klimakollaps der Mensch schuld ist, weshalb sich die Frage stellt, haben nun die Menschen in den trockenen Gebieten aus Urlaubsgründen keinen Regen haben wollen oder wollte man in Australien mal einen richtigen Regen haben? Woher soll denn das Wetter wissen, wie stark der jeweils geäußerte Wunsch ist, zumal Menschen grundsätzlich zur Übertreibung neigen. Also denkt es sich: „Wenn die kein Wasser wollen, kriegen sie gar keins!“, bzw. „Wenn die Wasser wollen, kriegen sie alles, was ich übrig habe!“

Deshalb mein Wettertip: Haltet einfach die Schnauze, dann klappt´s auch mit dem Wetter!“

Dreigestirn (zensiert)

XXX XXX XXXXXXX XXX XXXXXXXXX XXXX XXXXX XXX, XXXX XXX XX XXXXXX XXXXXXXXXXX XXX XXXXXXX XXXXXXX XXX. XXXX XXX XXX XXX 16.12. XXXXXXXX, XXXXXXXXXX XXX XXXXX, XXXX XXXXXXXXXXX XXX XXX XXXXXX XXXXX XXXXXXXXXXX XXX XXX XXXXXXXXXXX. XX XXX XXXX XXXX XXX XXXX XXXXXXXXXXX XXXXXXX XXXX, XXXX XXXXXX XXX XXXXXXXXXXXXX XXXXXX XXXXXXXXXXXXX XX XXXXXXXXXXX XXXX XXXX XXXXXXXXX. XXX XXXXXXXXXXXX XXX XXXXXXXX XXXXXXXXXXXX XXX XXXXXXXX XXXXXXX: XXXXXXXXXXXXX, XXXX XXXXXXXXXXX XXXXXXX? XXXXX XXXXXXXXXXXX XXX XXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXX XXX XXXXXX XXX XXXX: XXXXX XXXXX, XXX XX  XXXX XX XXXX XXXX XXXX XXXX XXXXX, XXXXXXXXXXXXXX XXXXXX XXXXXXX, XXX XXXX XXXXX XXX XXXXXXXX, XXX XXXXXXX XXX XXXXXX XXXXXXX XXXXXX XXXXXX XX XXX XXXXXXX XXXXXXX XXXXX XXX XXXXXXXXXXX. XXX XXXX XX XXXXXXXXXX XXXXX XXXX XXX „XXXXXX & XXXXXXX“, XXX XXX XXXX XXX XXXXXXX XXXXX!

XXX XXXXX XXXXX, XXXX XXXXXXXXXXXXXX…

 

 

 

 

XXXXX XXXX XXX XXX XXXXXXXXXX XXX XXXXXXXX XXX XXX XXXXXX: XX XXXXX

 

 

 

Und deshalb, kleiner Freund, wünsche ich dir viel Erfolg beim Gesundbleiben und Großwerden, damit du dereinst auf dem Jupiter positives berichten kannst.

 

Hülfe, üsch mach düsch Messer!

Im Zusammenhang mit dem Messerattentat im ICE, bei dem 3 Menschen teils schwer verletzt wurden, wurde festgestellt, daß es sich bei dem Messerstecher um einen 27jährigen Syrer handelt. Man ging auch davon aus, daß dies kein organisiertes Attentat war, sondern es sich um einen Einzell-Täter handelte.

Wimperntierchen
Wimperntierchen        Quelle: Wikipedia

Dem ist nichts hinzuzufügen!

Viel Blabla, wenig Inhalt

Ich schaue mir auf Eurosport 1 immer wieder gern Snooker-Wettkämpfe an. In letzter Zeit allerdings sieht man nur noch Wiederholungen oder Veranstaltungen ohne Zuschauer, weil sie entweder ausfallen oder als Ghost-Events gestartet werden. Hier kann ich ruhig mal englische Termini verwenden, denn Snooker ist ja mehr oder weniger ein britischer Sport. Um den Fernsehzuschauern und den Spielern doch etwas Feedback zu geben, setzt man einen irgendwie gearteten Applausgenerator ein. Ich vermute, es sind Mitschnitte aus Turnieren oder auch komplette Konserventöne, die über einen Taster aufgerufen werden. Ich habe deshalb über Twitter(wo ich mich nur wegen Snooker angemeldet habe) den Vorschlag gemacht, eine Applaus-App zu entwickeln, die den Applaus des jeweiligen Nutzers als Signal in die Sendezentrale bringt, wo sie mit anderen addiert und in Töne umgesetzt wird. So könnte man tatsächliche Begeiserung abbilden und nicht nur eine Art Alibi-Ton ausstrahlen. Ich schrieb also an Rolf Kalb bei Eurosport:

 Lieber Rolf Kalb,
wäre es nicht eine prima Idee, bei Snooker-Wettkämpfen ohne Zuschauer echte Begeisterung rüberzubringen, indem man eine App für PC oder Handy herausgibt, wo der Zuschauer z.B. einen Knopf für Beifall drückt, dessen Signal im Sendestudio von Eurosport aufläuft und als Applaus übersetzt und gesendet wird? Das kann man noch beispielsweise in 5 Knöpfe unterteilen, die die Intensität darstellen. Daß das funktioniert, ist außer Frage, ob es ihr Sender bezahlen will, ein anderes Problem.
Mit freundlichem Gruß „Schnuggergugger“

Darauf erhielt ich diese Antwort:

Nico (Eurosport) 26.11.2020, 08:08 GMT

Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank, dass Sie sich an das Eurosport-Player-Team gewandt haben.
Es freut mich zu hören, dass Sie uns diesen Vorschlag machen.
Ich werde Ihr Feedback sofort an die zuständigen Kollegen weiter geben.
Außerdem möchte ich Ihnen danken, und zwar dafür, das Sie stets dazu beitragen unseren Service zu verbessern.
Ihre Anmerkungen helfen uns, die Kundenservice-Erfahrung für Sie zu verbessern. Es ist möglich, dass Sie in Kürze eine Umfrage mit sieben Fragen erhalten, in denen Sie meine Unterstützung während unseres Kontakts bewerten können. Fünf Punkte bedeuten, dass Sie zufrieden sind und ein Punkt bedeutet, dass der Service Ihnen nicht geholfen hat. Vielen Dank im Voraus für das Ausfüllen der Umfrage.
Falls Sie weitere Fragen haben, können Sie gerne auf diese E-Mail antworten, unseren Chat besuchen oder uns eine Nachricht auf Facebook oder Twitter schicken (@EurosportCare).
Wenn Sie Ihre Erfahrung mit Eurosport und dem Service, den Sie heute erhalten haben, teilen möchten, können Sie uns eine Bewertung auf Trustpilot hinterlassen.
Falls Sie noch weitere Fragen haben, bin ich gerne für Sie da.Mit freundlichen Grüßen

Nico
Eurosport Customer Support

Nun bin ich ja ein freundlicher, mitteilungsbedürftiger Mensch und habe des halb das Angebot der Support-Bewertung angenommen. Und so habe ich bewertet:
Viel Blabla, wenig Inhalt
Normalerweise müßte ich die Antwort von Eurosport mit 5 Sternen bewerten, denn ich habe selten so gelacht. In Wirklichkeit ist es gar nicht lustig, wenn man etwas schreibt, was keiner liest. Das ist ungefähr so wie nach dem schmachtenden Satz: „Schatz! Ich liebe dich!“ die Antwort: „Ja, du mich auch.“ Da wird mir in blumigen Worten versichert, wie froh man über mein Feedback ist und zufrieden sei, wenn man mir helfen konnte. Bla, bla, bla… Hat der Antwortende wirklich nicht gemerkt, daß das kein Feedback, sondern praktisch ein Feed-Forward war?
Und jetzt bin ich wirklich gespannt, ob sich jemand an mich, meine Mail und deren Inhalt erinnert und sich vielleicht doch noch mit deren Inhalt auseinandersetzt.
In diesem Fall würde ich behaupten : Kahl-mags
…und so kam Eurosport hierher.

Kampf ums Weltall

Ich habe lange mit dem Rechtsnacholger von Stanislaw Lems Büchern korrespondiert und wir haben schließlich einen Konsens gefunden.

Hier unsere Korrespondenz

Ich hatte sowieso nie vor, die 26. Reise Ijon Tichys einfach nur zu präsentieren, sondern es ging darum darzulegen, was mich an ihr so fasziniert, obwohl er selbst diese Geschichte später zurückgezogen hat. Deshalb greift in diesem Fall das

Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (Urheberrechtsgesetz) § 51

Hier steht:

Zulässig ist die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe eines veröffentlichten Werkes zum Zweck des Zitats, sofern die Nutzung in ihrem Umfang durch den besonderen Zweck gerechtfertigt ist. Zulässig ist dies insbesondere, wenn

1.
einzelne Werke nach der Veröffentlichung in ein selbständiges wissenschaftliches Werk zur Erläuterung des Inhalts aufgenommen werden,
2.
Stellen eines Werkes nach der Veröffentlichung in einem selbständigen Sprachwerk angeführt werden,
3.
einzelne Stellen eines erschienenen Werkes der Musik in einem selbständigen Werk der Musik angeführt werden.

Von der Zitierbefugnis gemäß den Sätzen 1 und 2 umfasst ist die Nutzung einer Abbildung oder sonstigen Vervielfältigung des zitierten Werkes, auch wenn diese selbst durch ein Urheberrecht oder ein verwandtes Schutzrecht geschützt ist.

Gleichzeitig habe ich mich auch entschlossen, die Reise im Ganzen zu zitieren, weil sie in meinen Augen nur so die Faszination des Absurden abbilden.

Also auf geht´s zum nächsten Beitrag, in dem vielleicht mancher erstmalig eine Geschichte kennenlernen wird, die er als literarisches Produkt an sich nie mehr erleben kann.

Das Rentnern

Nun bin ich schon eine ganze Weile Rentner, aber habe mich erst jetzt so richtig damit identifiziert. Bis dato hatte ich immer das Gefühl: Ich steige bald wieder ins Taxi, deshalb mache ich schnell noch dies und das, damit ich dann nicht in Schwulitäten komme. Das Dumme ist nun: Ich steige nicht mehr ins Taxi und muß mich deshalb auch mit dem, was ich sonst noch mache, nicht mehr beeilen. Jetzt kommt das nächste Problem: Wenn man viel Zeit hat, sind ja bald alle Nebenaktivitäten erledigt und es gibt nichts mehr zu tun. Theoretisch ist das der Idealzustand, aber praktisch dreht man ohne Beschäftigung schnell am Rad. Das Gebot der Stunde lautet also: „Such dir eine sinnvolle, schöne, zeitvertreibende Tätigkeit!“. Aber welche nur? Da kann man nur logisch rangehen. Also ein Dreher dreht, deshalb heißt er so. Genauso ist das beim Fräser, der fräst, beim Fahrer, der fährt, beim Friseur, der frisiert usw., usw., usw., …
In Fortführung dieser Logik heißt das für mich: Der Rentner rentnert! Was er da speziell macht, muß erst einmal außen vor bleiben, weil das jeder individuell entscheidet, aber die Grundtätigkeit haben wir schon mal definiert und die Erfindung dieses Wortes kann mir jetzt auch keiner mehr nehmen.

In dieser Woche nun habe ich beschlossen, daß „rentnern“ heißt, endlich einmal die Natur in vollen Zügen zu genießen, anstatt in solchen zu sitzen. Besonders hilfreich dafür war die Tatsache, daß just am Sonnabend mein langersehntes Paket mit dem neuen Batteriesatz für den Elektroroller eintraf. Der alte war nach dreieinhalb Jahren so richtig im Arsch. Weh getan hat das zum Glück nicht, das kenne ich von der Kolloskopie anders. Ich brach also am Dienstag mit dem E-Roller zum Rentnern auf. Da es ja nur ein Test war, war auch mein Ziel nicht sehr weit weg, ich fuhr schlicht zur Fähranlegestelle Kleinzschachwitz-Pillnitz. Will man zünftig rentnern, muß man sich natürlich auch mit anderen Rentnern treffen. So setzte ich mich also im Birkenwäldchen neben einen Rentnerkollegen auf die Bank. Normalerweise sitzen ja Männer und vor allem Rentner in einer Kneipe, um über Maßnahmen zur Rettung des Weltfriedens zu diskutieren, aber dort ist ja keine Natur und außerdem habe ich den Weltfrieden schon einmal gerettet. Genau deshalb habe ich vorgesorgt und mir eine Büchse Weißbier eingepackt. Niemand der es nicht selbst ausprobiert hat kann ermessen, wie labend ein (kühles!) Weißbier für 34Cent pro halber Liter ist, wenn es am nächsten erreichbaren Tresen 4,80€ (z.B. Festung Königstein) kostet. Das weckt in einem Menschen ganz neue Gefühle von Überlegenheit. Das ist ungefähr so wie bei Ottfried Fischer im Film „Der Superstau“. Aussage: „Weil I halt vorsorg!“
Nachdem ich anschließend noch eine Kurve um die ´Wostra´ gezogen hatte und mit immer noch halbvoller Batterie zu Hause ankam, war der Erfolg perfekt.

Nach solchem Wohlgefühl wollte ich mir das am nächsten Tag natürlich ebenfalls gönnen. Außerdem wollte ich oberschlau sein, indem ich den Roller zum Wiederaufladen nicht aus dem Auto herausnehme, sondern gleich dort lade. Zu diesem Zweck hatte ich mir schon vor längerer Zeit ein Gerät gekauft, was aus 12V Gleichspannung 220V Wechsel produziert. Dort stecke ich dann mein 36V-Ladegerät an und der Roller flitzt wieder wie eine Rakete. Vorher habe ich noch kurz durchgerechnet, ob die Autobatterie das kapazitätsmäßig auch aushält. Ich wußte zwar nicht, welche aktuell drin ist, aber offiziell ist es eine 85er. Bei 3mal 14Ah des Rollers abzüglich der noch vorhandenen Ladung müßte also noch genügend Reserve übrig sein. Außerdem hatte ich noch eine 55er zum „Aufpulvern“ des Starts.
Am nächsten Tag dann habe ich gleich nachgeschaut: Der Roller war vollständig geladen – prima! Das Auto sprang nicht an – gar nicht prima! Die Ursache war auch schnell gefunden: Es war keine 85er drin, sondern nur eine 72er und meine Hilfsbatterie hatte ihre besten Zeiten auch schon hinter sich. Nach 2 vergeblichen Startversuchen blieb also nur noch die gute alte Starthilfe von Auto zu Auto. Solcherlei Dienstleistung kann man sich als hochherrschaftlicher Opel schon mal von einem Audi gefallen lassen(hoffentlich liest das mein Nachbar nicht, sonst wars das.)

Sei es wie es sei, auch das Auto rollte wieder, allerdings eben viel später als geplant. Diese Zeit ging mir zwar vom Rentnern ab, aber wenn sowieso Mistwetter herrscht, hat eine weiter entfernte Lokalität auch keinen Sinn…
Na, na?! Hat es einer gemerkt? Ich schrieb:  „…es hat keinen Sinn…“ und nicht das grammatikalisch falsche „…es macht keinen Sinn…“. Stammleser wissen ja, ich helfe jedem gern uneigennützig über seine Deutsch-Defizite hinweg.
Ich bin dann also nur mal mit dem Auto zum Heidenauer Beach gefahren und habe mir ein Weißbierchen schmecken lassen… Neeeiin, um Gottes Willen, doch nicht am Beachtresen. Natürlich habe ich mir das wieder mitgenommen! Jetzt könnte nun ein Schlaumeier kommen und sagen: „…mit dem Auto nach Heidenau und dann Bier trinken!? Das ist doch verboten!“. Nein, Freunde, im Gegenteil, es ist sogar erwünscht. Oder kann sich jemand vorstellen, warum sonst die Promillegrenze beim Autofahren nicht auf 0, sondern nur auf 0,5% gesetzt wird. Irgendjemand will, daß wir trinken, aber wer… ?
Na gut, ich bin ja nur ein bißchen blöd. Erstens habe ich Zeit und zweitens einen Alcomaten dabei. Als ich jedenfalls gestern dort beim Beach saß, kam plötzlich eine… sagt man dazu auch heute noch „Wanne“? Es war eben ein Sprinter in Polizei-„Uniform“. Die Fahrt ging aber nicht weit, sondern nur bis etwa 50m weg von mir. Dort war ein junges Paar mit einem Kleinkind, welches sich die aussteigende Politeuse als Spielfreundin auserkor und reichlich Kokolores veranstaltete, einschließlich optischem und akustischem Tatütataa. Das machte dem Kind sichtlich Spaß, anderen Leuten aber nicht, nämlich denen, die wegen des Fahrzeuges auf die Wiese ausweichen mußten. Als aber die Sirene ertönte, erschien plötzlich ein männliches Gesicht im hohen Gras am Elbufer, dem anzusehen war, daß dessen Besitzer wahrscheinlich eben in Normzeit die Hosen hochgezogen hatte. So schnell kann sich Polizei unbeliebt machen und weiß es noch nicht einmal.

Heute nun war der dritte Tag meiner Selbstunterweisung im Rentnern. Ich hatte das von langer Hand geplant, denn diesmal wollte ich nichts dem Zufall überlassen und eine der schönsten Landschaften besuchen, die unser Umland zu bieten hat: den forstbotanischen Garten in Tharandt. Wo sonst findet man perfekte Natur aller Erdteile auf engstem Raum vereint. Ich bin in letzter Zeit derart empfänglich für die Schönheit der Natur, daß ich von dieser Konzentration seltener Pflanzen regelrecht überwältigt war. In diesem Moment habe ich beschlossen, mich in Zukunft noch viel stärker dem Schutz der Pflanzenwelt zu widmen und auch meine Ernährung dahingehend umzustellen, sie doch noch etwas mehr in Richtung Fleischverzehr zu schieben. Ich höre im Geiste schon die Stimmen aus dem Off: „Oh Gott, Fleischverzehr! Tun dir denn die niedlichen Tiere in der Natur nicht leid? Schau dir doch mal so ein Eichhörnchen richtig an!“ Ja langsam, Freunde, ich kann euch beruhigen und ehrlichen Herzens berichten, daß mir Eichhörnchen noch nie geschmeckt haben und die deshalb außer Gefahr sind.
Auf jeden Fall war der forstbotanische Garten wieder mal ein echtes Naturerlebnis. Wenn man davon absieht, daß ich beim Schieben meines Rollers über eine schmale Brücke gestolpert bin und damit beinahe ein Bad genommen hätte, gab es auch keine Komplikationen.
Die nächsten 14 Tage allerdings könnten problematisch werden, denn meine Frau ist geringfügig jünger als ich und muß noch fast 10 Jahre arbeiten, hat aber jetzt 14 Tage Urlaub…  Entschuldigung! Das Wort „arbeiten“ ist ja ein Begriff aus der DDR. Heutzutage geht ja niemand mehr „zur Arbeit“, sondern maximal „ins Büro. Auch Arbeitsstellen sind jetzt knapp und zwar noch viel, viel knapper als Jobs. Früher hat man zum Beispiel auch verzweifelt versucht, seine Arbeit gut zu machen, damit man sich für höhere Aufgaben empfiehlt, das braucht man heute nicht mehr. Man nimmt ganz einfach einen Job an, um von Hause aus Karriere zu machen. Ist doch auch scheißegal, wenn man nur Ausschuß produziert hat. Hauptsache ist, der Chef merkt es nicht und notfalls schiebe ich den meinem Konkurrenten unter.
Mir kommt gerade die Idee, daß vielleicht zu DDR-Zeiten deshalb gut gearbeitet wurde, weil höhere Chargen die Chance hatten, in den Westen zu reisen und dort eventuell als ebenfalls Deutsche wegen des Alleinvertretungsanspruches mit geschmatzten Händen aufgenommen worden wären. Das gibt es alles nicht mehr. Heute kann jeder Depp aus jedem Land der Welt in den Westen kommen.

Aber das sind eben alles keine Eichhörnchen.

 

 

Deutsch für (scheinbar) Fortgeschrittene

Ich nehme mir mal die Tatsache zum Anlaß, daß ich in einem nicht näher bezeichneten Forum die Formulierung eines Beitragseröffners kritisiert habe, weil er von der ehemaligen DDR sprach. Es gibt keine solche und es gab keine solche, nicht etwa aus anderem Politikverständnis heraus, sondern ganz einfach aus Gründen der Verwendung ordentlichen Deutsches. Das Wort „ehemalig“ sagt es doch schon aus, daß das Geschehen vorbei ist. Die DDR ist vorbei, also halten wir fest: „Es gab die DDR“. Die DDR, die es jetzt nicht mehr gibt, als „ehemalige DDR zu bezeichnen, hätte nur Sinn, wenn es heutzutage auch eine DDR gäbe, denn „DDR“ ist ein Staatsgebilde, kein Territorium. Und erst hier kommt ´Butter bei die Fisch´, denn wer den eingangs erwähnten Terminus benutzt, meint in Wirklichkeit das „ehemalige Gebiet der DDR“, denn in diesem Zusammenhang bestimmt „DDR“ den Zeitpunkt und das „ehemalige Gebiet“ den Landumfang, den die DDR damals einnahm. Wir haben also ein ehemaliges Gebiet der DDR, das heute der BRD zuzuordnen ist.

 

Dieses war die DDR

 

und dieses war die BRD.

 

 

Dieses ist die BRD mit dem ehemaligen Gebiet der DDR

 

 

Also merke einfach: DDR ist der Staat; Gebiet ist seine Oberfläche

Ist denn das wirklich so schwer zu verstehen?!