Offener Brief an den Polizeipräsidenten von Sachsen

Sehr geehrter Herr Polizeipräsident,

es gab mal eine Zeit(nach 90), da ich gern zur Politzei gegangen wäre, wenn ich jünger gewesen wäre. Auch später noch hätte ich auf die Frage: „Wollen sie denn einen Polizeistaat?“ mit „Und warum nicht?“ geantwortet. Inzwischen hat sich das gewandelt und erlebte heute abend seinen Höhepunkt. Meine Einschätzung der deutschen Polizei scheint sich zu bestätigen: Die älteren haben noch den Durchblick in pcto. Verhältnismäßigkeit, die jüngeren allerdings in keinster Weise. Bei diesen sehe ich amerikanische Verhältnisse. Ein Bayer würde dazu ausführen: „Kimmst in dei Lieblingsgang net nei, dann nimmt di halt die Polizei!“ Wobei ich mich frage, ob das nun Idioten oder Verbrecher sind, die diesen Weg gingen. Vielleicht wissen sie die Antwort.

Warum aber sage ich das?
Da kommt eine junge Frau(25) nach Absolvierung einer Zwischenprüfung aus dem Gebäude der HTW und will zum Wiener Platz, um mit der Straßenbahn nach Hause zu fahren. Mit jedem Meter zum Bahnhof wird die Phalance der Polizei immer dichter. Die ersten Grüppchen bestanden aus älteren Kollegen, die die schwarzgekleidete junge Frau zwar mustern, aber nicht behelligen. Im direkten Umfeld des Hauptbahnhofes allerdings trieben die jüngeren Genossen ihr Unwesen. Man stoppte die junge Frau, fragte nach woher und wohin und Hinz und Kunz. Nun ist es ja nicht so, daß die junge Frau 1,95m groß gewesen wäre und eine Schulterpearshing bei sich gehabt hätte, sondern sie war im Gegenteil 1,60m groß und trug als Bewaffnung einen Rucksack. Im Gegensatz dazu kamen einige der jungen Genossen bestimmt an erstgenannte Körpergröße heran und waren mehr oder weniger martialisch bewaffnet. Allerdings war das Hirn nun nicht gerade ihre Lieblingswaffe. Deshalb merkte auch keiner von diesen Komikern, daß die Festgehaltene inzwischen eine Panikattacke aufgebaut hatte und nicht mehr in der Lage war, irgendeine Frage zu verstehen, geschweige denn zu beantworten. Auch der für Panikattacken typische Weinkrampf veranlasste Gott nicht, Hirn wachsen zu lassen. Er machte etwas anderes: Er schickte 2 Engel in Form eines englischsprachigen Paares, das recht energisch monierte, ob man nicht sehe, daß die junge Frau am Ende ist. Unter unverständlichem Gebrummel und Gebrabbel ließ man sie dann endlich gehen.

Und nun frage ich sie, Herr Polizeipräsident, haben sie eine gut ausgebildete Jungtruppe oder sollte man deren Mitglieder ab und zu mal in die Produktion schicken, so wie man das am Ende der DDR von der Stasi gefordert hat, damit diese Leute mal aus Wolkenkuckucksheim zurückkommen.

Ich verabschiede mich hiermit von Ihnen mit dem größten Interesse an ihrem Schritt in dieser Sache.

Bernd Kahl

Manneskraft

Normalerweise bin ich gegenüber sprachlichen Fehlleistungen in den Medien recht intolerant und ungehalten, weil das meist von Menschen kommt, die Journalismus, Germanistik oder was weiß ich für Studien absolviert haben. Manchmal ist das aber ganz anders! Das passiert dann, wenn der Versprecher oder „Falschformulierer“ regelrecht lustig oder niedlich daherkommt. Solch einen Fall habe ich soeben im MDR-TV erlebt. In der Sendung „Brisant“ schaltet die Moderatorin zu einer Reporterin im Lawinengebiet Österreichs um und diese erzählt dann ganz flüssig, welche Organisationen mit wievielen Kräften im Gebiet eingetroffen sind, um zu helfen. Sodann erzählt sie, daß in diesem Falle nicht nach „viel hilft viel“ entschieden wird, sondern diese „Manneskraft“ in der Region auch wirklich notwendig ist.

Joa Kruzifix, konn denn dera gmeine Österreicher sei Nachwuchsproblem net alloa in Griff kriega?!

Genderitis

Wenn ich etwas nicht ganz bewußt lese wie z.B. ein Buch oder einen Zeitungsartikel, dann husche ich im Allgemeinen mit den Augen  schnell über den Text. So warf ich beim heutigen Einkauf im „Lidl“ einen Blick in die Kühltheke für verpacktes Frischfleisch und las „Hähnchinnenfilet“! Ich war entsetzt und dachte: ´Haben denn die die Genderdiversity jetzt schon dermaßen mit Löffeln gefressen, daß sie aus einem deutlich männlichen Tier mit der sprachlichen Brechstange ein weibliches machen?!

Deutsche Hähnchin Klasse A

Es wäre ja nun wirklich einfacher gewesen, stattdessen „Hühnchenfilet“ zu schreiben. Aber zum Glück hatte ich im Hinterkopf immer noch den Verdacht: „Nee, so blöd können die gar nicht sein“! Und was soll ich sagen, es war wirklich so.

Es mußte richtig heißen „Hähncheninnenfilet“.

Romantische Prosa

Ich bin immer wieder erstaunt wenn ich erlebe, wie romantisch Prosa sein kann oder vielleicht auch umgekehrt. Als meist relativ nüchtern denkender Mensch mit Sinn für Innovationen schaue ich mir im Fernsehen immer wieder gern Dokumentarfilme an. An Themen wird dort wirklich alles geboten. Und welches Thema besitzt wohl den Löwenanteil an allen Themen? – Natürlich die Tiere, was sonst ist wohl der Löwe!
So sah ich gestern einen Beitrag über das wimmelnde Leben im Korallenriff. Es erstaunt kaum zu erfahren, welchen Riesenanteil die Riffbewohner an der Gesamtzahl der auf der Erde lebenden Tierarten einnehmen. Ziemlich zum Schluß des Filmes sagte der Sprecher: „Natürlich sind die Korallen selbst auch Tiere. Ihre Fortpflanzung allerdings verläuft nicht ganz so geregelt, wie bei fast allen anderen Tieren. Da kommt es auch auf die Wetterverhältnisse und die Mondphasen an.“ Ich fand das total ergreifend.

Die beiden habe ich dort auch gefunden. Sie kamen gerade von einem Symposium beim WWF.

Sofort schaltete das Bild auf mein geistiges Auge um und ich fand mich im lauwarmen, sternenklaren Wasser der Südsee auf einer Korallenbank sitzend wieder. Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont zu und um mich herum flachte der Trubel der Fischschwärme langsam ab. Ich gab mich dieser wunderbaren Stimmung derart inbrünstig hin, daß ich urplötzlich vollständig migrierte. Nicht nur das Wesen der Tiere um mich herum verstand ich, sondern sogar ihre Sprache. Deshalb war ich auch kaum über das Folgende erstaunt:
Neben mir hatten sich zwei Exemplare einer wirklich phänomenal ausschauenden Korallenart ihren Standplatz erwählt und ließen nun ihre schillernden filigranen Fangarme wie Palmwedel in der sanften Dünung treiben. Ab und an berührten sie sich zärtlich, lösten sich aber sofort wieder. Nur einmal schien es, als ob sie sich verfitzt hätten. Eine der Korallen löste das Problem aber, indem sie ihre Wedel ruckartig zurückzog und mir war wirklich so, als ob sie dabei geseufzt hätte. Die andere sagte plötzlich: „Oh entschuldige Liebling, habe ich dir weh getan?“. Darauf die andere: „Oh nein Schatz, das ist es nicht, aber… Sei mir nicht böse, es geht heute nicht…“

Ich habe meine Mondphase!“

Die große Gefahr

Wenn man heutzutage Tv-Sendungen konsumiert, muß man sich quasi zwangsläufig auch die Werbung reinziehen. Das ist ungefähr so, als ob man ein Gourmet-Menü verspeist, in dessen Salatbeilage sich eine Kakerlake versteckt hat, die nicht mehr rechtzeitig flüchten kann. So habe ich mir heute mein zweites Abendbrot mit Snooker versüßt und während der Werbeunterbrechungen einfach innerlich abgeschaltet. Plötzlich aber schrak ich auf, denn ich hatte eine riesengroße Gefahr erkannt. Dabei kann ich aber noch nicht einmal sagen, wie sich diese äußern wird. Der entscheidende Punkt war die Aussage: „…mit intelligenter Leica-Triple-Kamera…“. Ja, das ist es: Intelligenz im Handy! Es ist ja tatsächlich so, daß Handys immer intelligenter werden. Da wäre es doch kein Wunder, wenn ein Handy irgendwann intelligenter ist als sein Besitzer. Ich kenne selbst eine Handvoll Leute, bei denen ich das bereits heute unterschreiben würde. Nun sind ja eine Handvoll nicht viele, wobei es auch noch völlig ungefährlich wäre, wenn es mehrere Millionen sind. Nein, die Gefahr beginnt erst in dem Moment, wenn Millionen von Menschen die überlegene Intelligenz ihres Handys ihrer eigenen gegenüber bemerken! Was passiert dann?! Was machen sie?! Ich vermute, sie werden das Gegenteil beweisen wollen und sich so verschiedenes überlegen.
Wenn z.B. jemend einen Job hat, dessen Basis die Intelligenz des Beschäftigten darstellt, dann könnte er auf die Idee kommen, ab sofort das Handy allein zur Arbeit zu schicken und im gleichen Atemzug Gehaltserhöhung zu fordern, weil ja nun viel mehr Intelligenz zur Verfügung gestellt wird. Der Arbeitgeber kann sich dieser Logik kaum verschließen, es sei denn, er hat sein Handy nicht dabei.
Manch anderer wird dafür sorgen, daß in seinem Dunstkreis er selbst der einzige ist, der Intelligenz [Handy] besitzt und sonnt sich vielleicht erstmalig in seinem Leben in diesem Gefühl.
Der eher defensiv eingestellte Mensch wird dagegen alle Handys wegwerfen und in den Wald ziehen, im Gücksfall in einen Wald am Meer. So allein lebend wird er natürlich jeden Besucher herzlichst begrüßen und Menschen, die mit dem Boot über´s Meer kommen, wird er sogar als Götter anbeten. Er spürt nämlich sofort ihre Hyper-Intelligenz. Das kommt daher, daß sie fast alle ein iPhone besitzen.
Und so zieht sich die Schleppe der verschiedenen Gegenmaßnahmen wie eine Anakonda durch die Bevölkerung. Jeder bekämpft natürlich seinen Erzfeind, weil der ja dran schuld ist. Hausgemachte Intelligenzdefizite werden vollständig ausgeblendet. Frau Merkel beschuldigt die Sozis, Frau Nahles die ganze verlogene Bande, die sich auch noch „Christlich“ nennt, die Engländer schimpfen auf Europa mit den Krauts an der Spitze und US-Präsident Trump will sofort den „damned communists“ mit ihrem Anführer Kahl Mags ans Leder. – Hier ist aber erstmal Schluß mit lustig! Mein lieber Herr Präsident, das war ein vollkommen falscher Zungenschlag. Ich erkläre ihnen das mal: Der theoretische Führer der Kommunisten war Karl Marx.

Kahl Mags dagegen war der erste auf der Welt, der das drohende Dilemma benannt hat!