Bis jetzt habe ich hier gern Tatsachen publiziert, die ich schön oder sonst in Ordnung fand, aber ich glaube, langsam wird Schluß mit lustig. So ist ja Corona wirklich keine lustige Angelegenheit, aber anfangs habe auch ich mir gedacht: ´Was soll die Panikmache mit der Impferei. Corona ist wieder so ´ne Grippe, wie es schon viele gab und da habe ich mich auch nicht impfen lassen. Als dann die Infektionen zunahmen, war auch das für mich noch kein Grund zur Impfung, denn man kann es ja auch so machen, daß man sich zwar nicht impfen läßt, aber dann auch nicht rausgeht. So habe ich das auch gehalten und es ging auch eine ganze Weile gut. Nun ist es aber so, daß meine über 90 Jahre alte Mutter im Pflegeheim lebt und eine Corona-Infektion kaum überstehen würde. Ich selbst fühlte mich zwar bis dato trotz meiner 66 und der etwas lädierten Gesundheit wie ein Fels in der Brandung und vollständig in der Lage, eine solche Infektion zu überstehen. Leider hat uns der Erreger nun gezeigt, dass er durchaus in der Lage ist, seine Intensität zu erhöhen. So kam es, daß die Pflegeheime aus Sicherheitsgründen keine unsicheren Personen mehr ins Haus lassen konnten, sofern sie nicht explizit vor Ort getestet wurden. Nun ist es bei mir leider so, dass ich beim Corona-Test mit einem Stäbchen im Hals „über alle 7 Beete kotze“, sobald ich auch nur den Verdacht habe, es könnte sich etwas fremdes in meinem Rachenraum befinden. Es blieb also nur die Kontrolle über die Nase. Wenn man dann aber das Gefühl hat, daß einem jemand Stöcken bis ins Gehirn treibt, dann hört auch dort der Spaß auf.
Wie schön ist also die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub: Entweder ich lasse mich impfen oder ich sehe meine Mutter nie wieder!? Schweren Herzens also habe ich mich pieksen lassen, was auch kein Problem darstellte und auch niemals dargestellt hat, nur eben, daß ich es erst nicht für so wichtig angesehen habe. Daß inzwischen die Infektionen größere Auswüchse angenommen haben, konnte ich also weder verhindern noch beeinflussen und habe es vor allem auch nicht zu verantworten. Trotzdem ist die Lage soweit vorangeschritten, daß ich meine Mutter schon wieder nicht besuchen kann. Alles in allem war trotzdem die allgemeine Lage bis jetzt nachzuvollziehen: Einige lassen sich impfen, damit sie mehr Möglichkeiten haben, andere wiederum nicht, weil sie vielleicht diese Möglichkeiten nicht brauchen. Jetzt tritt aber ein Zustand ein, wo ich intellektuell nicht mehr hinterherkomme.
Nun sind Impfunwillige schon soweit militarisiert, daß sie sich gegenseitig aufrufen, bewußt und extra auf die Straße zu gehen, noch dazu ohne jeglichen Infektionsschutz und gegen jegliche Beschränkungen des öffentlichen Lebens zu demonstrieren, und das sogar noch unter Anratung, Kinder mitzunehmen, damit die bösen „Bullen“ nicht eingreifen können. Na ja, das ist ja nicht neu, das haben der Adolf und ähnliche Gespielen früher auch schon gemacht. Ich würde es vielleicht auch machen, wenn ich auf dem selben Trip wäre und meine Protesthaltung als Penisverlängerung benutzen möchte. Nur ist es halt so, daß ICH das nicht brauche.
Ich habe aber auch überlegt, ob es andere Gründe für die Impfverweigerung gibt. So bin ich zum Beispiel sehr lange damit schwanger gegangen, daß viele, die mit ihrem finanziellen Status im Moment nicht zufrieden sind, mit der Forcierung der Pandemie darauf zu hoffen, daß vielleicht die eigenen Eltern oder andere vererbende Personen etwas eher das zeitliche segnen und man damit die Chance auf zeitiger verfügbaren Reichtum erhält. Schließlich weiß man ja, daß ältere Menschen ein höheres Risiko tragen. Aber dieses wollte ich partout nicht an mich heranlassen! Mir vorzustellen, daß mein eigenes, bisher zivilisiertes Volk nichts sehnlicher wünscht, als seine Eltern zu ermorden, kriegte ich einfach nicht auf die Reihe.
Ich bin im Grunde ein friedlicher Mensch, aber ich verspüre per se ein ungutes Kribbeln, wenn mich jemand umbringen will.