Es kommt alles wieder!

Bis vor 33 Jahren habe ich mich jedesmal köstlich über den Kindergarten bei größeren Staatsveranstaltungen amüsiert. Das war immer ein großes Theaterstück. Geklatscht wurde nur dann, wenn es auch vorgesehen war. Mit dem Anschluß an die BRD dachte ich, das gehört der Vergangenheit an. Und tatsächlich: Hierzulande wurde das nicht mehr praktiziert.
Heute aber fühle ich mich zurückversetzt, denn ich ziehe mir gerade die Rede von Joe Biden zur Lage der Nation rein. Das was er sagt, mag ja mehr oder minder wahrheitsgemäß und/oder verständlich sein, aber die Show war dieselbe wie bei unseren Erichs. Hinter Biden saß nämlich seine Vizepräsidentin – weiß der Himmel, wie sie heißt – und stand bei jeder ihr zusagenden Gelegenheit euphorisch klatschend auf, worauf sofort und ohne zu zögern mehr als die Hälfte des Saales ihrem Beispiel folgte.
Tja, das ist Demokratie! Jeder darf klatschen, wann er will, …

oder wann´s ihm gezeigt wird.

Treibgut

Ich schaue gerade auf RTL die Sendung „Die 25 unvorstellbarsten Urlaubsgeschichten – von heiter bis wolkig“. Es gab da die unterschiedlichsten Geschichten, aber eine ist mir besonders in Erinnerung geblieben, weil sie so erstaunlich war. Ich weiß ja, daß sehr viele Menschen Probleme mit ungewollten Schwangerschaften haben, aber Co-Kommentator Harry Wijnvoord berichtete dann ganz locker, daß in seiner Heimat Niederlande sehr viele Leute mit Luftmatratzen abtreiben! Wie das geht, wurde zwar nicht erklärt, aber…

Kann ein Harry Wijnvoord lügen?!

Indischer Computertrick

Es gab mal Zeiten, in denen indische Fakire auf Jahrmärkten und Kirmesfesten die Menschen mit Seiltricks und Schlangenbeschwörung erfreut haben. Das ist lange her und inzwischen hat sich die Art und Weise der Darbietung stark verändert. Heutzutage arbeitet man statt dessen eher mit Computertricks und Internetverschwörung. Das große Ziel ist natürlich das Gleiche geblieben: Man will Kohle verdienen, nur eben jetzt viel schneller.
Deshalb hatte ich in den letzten Monaten ab und zu mal Anrufe, die teilweise sogar aus Indien kamen. Möglicherweise habe ich mir eine Null am Anfang dazugedacht, aber dann wäre es auch nicht viel näher.Man hört dann eine junge Männerstimme mit indischem Akzent, die sich als Mitglied des Microsoft-Helpdesks bezeichnet und dem Angerufenen bei seinen derzeitigen Problemen mit dem Computer helfen will. Natürlich habe ich sie abgebügelt, aber eines Tages hatte ich sehr viel Zeit und war vor allem recht gut drauf, weswegen ich mich einließ.
Zuerst laberte er noch ein wenig herum von wegen Vertrauen und so, übergab den Staffelstab dann an einen anderen und auf dessen „Anweisungen“ hängten wir uns über Teamviewer zusammen. Schon alleine dieses wäre normalerweise seine Disqualifikation gewesen, denn MS hat andere Möglichkeiten, aber ich wollte ja sehen, was kommt. Ich konnte also als Passagier beobachten, wie er mit dem Cursor über den Bildschirm huschte und dabei scheinbar unverfängliche Fragen stellte. An irgendeiner Stelle schien er sich nur noch für den Bankzugang zu interessieren, weshalb ich die Mitarbeit aufkündigte. Augenblicklich aktivierte er den Mann von vorhin, der sofort intensiv auf mich einsprach. Plötzlich merkte ich, daß ich keine Gewalt mehr über Maus und Tastatur hatte, während er mit höchster Intensität weitermachte. Mit diesem Schritt des Aussperrens hatte ich aber schon eine Weile vorher gerechnet und habe dann auch nicht gezögert. – Die Oberhoheit über den Netzschalter habe immer noch ich! Aus die Maus! Ich habe dann noch drei Passworte geändert, in deren Nähe er gekommen warund dann war es aber auch gut. Vor dieser Masche hatte man schon eine Weile vorher in den Medien gewarnt und nun wußte ich es ganz genau und auch, wo ich die Akteure menschlich einstufen muß.

So kam es einige Wochen später erneut zu einem Anruf dieser „Truppenteile“. Ich unterbrach den jungen Menschen und es gab folgenden englischen Dialog.
Ich: „Lassen sie mich raten! Sie sind vom Microsoft-Support und wollen mir bei meinen Computerproblemen helfen?“
Er: „Richtig, ich…“
Ich: „Dann leck mich am Arsche und geh nach Hause!“
– kurze Sprachlosigkeit
Er: „Kann es sein, daß du ein Mutterficker bist?!“
Ich: „Das ist richtig, aber nur bei deiner.“
Jetzt legte er auf. Wie kann man nur so einschnappen?

Er ist eben kein bißchen tolerant.