Schädlingsbekämpfung

Da schaute ich doch am Dienstag beim MDR rein, denn da lief „Einfach genial“. Dort gibt es immer mal wieder interessante Ideen zu sehen. Diesmal zum Beispiel wurde eine zwar nicht so geniale, aber durchaus nützliche „Erfindung“ vorgestellt: Ein engmaschiges Netzzelt, mit dem man flug- und kriechfähige Pflanzenschädlinge vom Beet fernhalten kann.  So begann denn der Erfinder, der Moderatorin die Bestückung seines Beetes einzeln vorzuführen. Er führte praktisch alle Pflanzen vor, die er persönlich gedachte unter dem Netz zu schützen. In deren Aufzählung kam er dann auch bei Salat und Kohl an. Die Moderatorin meinte daraufhin spontan: „Bei ´Kohl´ fallen mir auch sofort Schädlinge ein…“

Tjaaa, liebe Leser – Mir auch!

Human-Edutainment

Heute nachmittag hatte ich in der Pesterwitzer Apotheke zu tun. In deren näherer Umgebung gibt es einen „Pelikan-Brunnen“ sowie zusätzlich ein Stück weiter die Skulptur eines Pelikans. Auf dieser zweiteren turnten im Moment meines Erscheinens gerade zwei kleinere Kinder herum, während deren Mutter zuschaute. Weil ich nun gerade Zeit hatte, keine kleinen Kinder in der näheren Verwandschaft und Lust zum Erzählen dachte ich mir, so eine kleine Portion Human-Edutainment wäre jetzt gerade das richtige für die beiden.

Deshalb fragte ich sie, ob sie wüßten, was das für ein Vogel ist. Sie wußten es nicht, weshalb ich schulmeisterte: „Das ist ein Pelikan. Der frißt gerne Fische, die er mit seinem großen Schnabel aus dem Wasser schnappt. Der Pelikan hat aber auch einen Bruder, den Angelkahn. Der schnappt aber nicht nach den Fischen, sondern angelt sie. Daher kommt der Name. Es gab auch mal einen geistig etwas minderbemittelten Cousin, den man einfach Äppelkahn nannte, weil er was am Äppel hatte. Von den anderen Geschwistern und der Mutter weiß ich nichts, aber der Vater heißt Oliver Kahn. Der hat auch einen ziemlich großen Schnabel, mit dem er auch ab und zu nach Lebewesen schnappt, aber das sind dann keine Fische, sondern Fußballspieler.“
Ich war jetzt richtig stolz auf mich, daß ich den beiden das Tier so gut nahegebracht hatte und schaute sie deshalb auch sehr freudig und freundlich an, aber irgendwie war ihr Gesichtsausdruck nicht so, wie nach einer Erkenntnis. Im Gegenteil schauten sie mich an, als würden sie alles jetzt noch weniger verstehen als vorher. Auch die Mutter zog ein Gesicht als hätte sie Essig genascht. Ich befürchte, auch sie hat nicht alles verstanden. Hier wurde mir bewußt:

O, ja! Es gibt noch sehr viel Unwissen auf dieser Welt, das werde ich wohl kaum alles alleine schaffen können. [seufz]

DJ „Goetzi“

So! Das Fernsehen hats geschafft: Ich bin jetzt auch Querdenker und entlarve die heimlichen Fakes dieser Welt. Schuld daran ist das Fernsehprogramm der letzten Tage. So sah man in der Letzten Woche den Film „Louis taut auf. Schon in der Beschreibung des Films im Internet klingt es etwas nach Fake. So liest man auf der Seite  www.film.at/louis_taut_auf    einleitend „Ein Mann wird tiefgefroren in der Antarktis entdeckt. “ Etwas später folgt der Satz: „Als im grönländischen Packeis der wohl erhaltene Körper eines Mannes entdeckt wird…“ . Da denkt man sich doch: „Nanu, wie kommt der so schnell um die halbe Welt?“ Aber mein Gott, wer kümmert sich schon um solche minimalen Unstimmigkeiten, wichtig ist ja der Glaube. Götter hat auch noch keiner gesehen und trotzdem zählen die Gläubigen zu Milliarden. Deshalb glaube ich auch an diese Auferstehung, vor allem weil sie auch so lustig war. Der Film wurde 1969 gedreht, weshalb das Geschehen vor diesem Jahr stattgefunden haben muß.
Nun kommt das Jahr 1991. In den österreichischen Alpen wird im auftauenden Gletscher die Mumie eines Mannes freigelegt… Ja hatten wir das nicht erst?! Aha, die Filmbranche hat den ersten Film gut verkauft, also wird ein Remake angestrebt! Oetzi ist also ein Fake und alle Wissenschaftler versuchen, uns die Seriösität ihrer Untersuchungen zu verkaufen. Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen, auch wenn man diese vermeintliche Mumie recht gut zusammengebastelt hat.

Aber wie das immer so ist, passiert es auch hier: Kaum daß irgendein Schwachsinn den Sprung in die Medien geschafft hat, hängen sich hunderte von geld- und öffentlichkeitsgeilen Leuten hintendran. So natürlich auch ein Mann, der mal Gerhard Friedle hieß und dann zu DJ Oetzi mutierte. Logischerweise ist das nun der Fake vom Fake. Aber die Medien wollen uns weismachen, er sei ein bedeutender Künstler und Entertainer! Deshalb verlange ich: Macht endlich Schluß mit diesen Lügen!

DJ Oetzi ist weder eine Mumie noch ein großer Künstler! Aber Hauptsache ist ja immer, man hat einen Götzen, an dem man sich hochziehen kann. So wird halt der Oetzi zum Goetzi.

Alles nur Fake, auf zur DEMO!

 

Meditation

Ich habe heute festgestellt, daß nicht nur gilt: Andere Länder, andere Sitten. , sondern auch: Andere Wohnorte, andere Vorlieben. Ich wohne zwar nach wie vor in Dresden, aber meine Wohnverhältnisse könnten unterschiedlicher nicht sein als bis vor 2 Monaten und jetzt. Damals habe ich danach gestrebt, vom Abend so viel wie möglich Action zu haben. Jetzt allerdings finde ich es besser, abends hemmungslos zu relaxen. Das heißt: Kein Fernsehen und keine sonstigen Versuche, die Nacht künstlich aufzuputschen. Ich habe mich heute bis um 23 Uhr auf den Balkon gesetzt, mich daran erfreut, daß andere Bewohner meines Wohnhauses auf der Terrasse Spaß hatten, ohne daß ich eigentlich wußte, warum und habe einfach ins Halbdunkel geschaut und in die Nacht gelauscht… Ja, es stimmt: Man hört die Autobahn. Die Lautstärke hält sich aber in Grenzen und ich frage einfach mal in die Runde: Ist es wirklich so unangenehm festzustellen, daß der Verkehr fließt, somit auch die Warenströme und man die Erkenntnis gewinnt, daß die Wirtschaft funktioniert? Explizit ich bin nun Rentner und finanziell abgesichert, solange die Wirtschaft tut, was sie tun soll. Ich kann also unbeschwert den Haupschalter raushauen und es mir einfach gut gehen lassen. Und ich meine: Wenn man wirklich mal kein Fernsehen schaut,

ist denn das ein Verlust?!

Neuanfang

Nanu, ich bin ja wieder da! Oder noch, oder wie? Ist doch egal, jedenfalls bin ich wieder da. Fast ein halbes Jahr ist seit meinem letzten Auftritt hier vergangen, aber passiert ist in der Zeit für mein Zeitverständnis fast ein halbes Leben. Mein Vater ging mit fast 93 von uns, hat mir aber meine Mutter hiergelassen und ich bin froh darüber. Daß ich sie wegen Corona so gut wie gar nicht sehen kann, stört allerdings immens. Wenn ich mich jedesmal einem Test unterziehen würde, dürfte ich ja rein ins Seniorenheim, aber ich finde es nicht so prickelnd, wenn mir jemand mit einem Stäbchen bis ins Gehirn fährt. Was das ganze Tohowabohu noch vergrößert hat ist die Tatsache, daß wir ausgerechnet in dieser Phase der Anspannung eine neue Wohnung gefunden haben. Das hieß also: Vaters Angelegenheiten regeln, dabei Mutter pflegen bis seltsamerweise doch ein Heimplatz verfügbar ist, dann Wohnung beräumen und gleichzeitig eigenen Umzug vorbereiten und durchziehen. Ich bin zwar in meinem Leben schon 2mal umgezogen, aber das war Pillepalle gegen dieses Mal, denn das erste Mal hatte ich quasi einen Koffer mit, das zweite Mal fast nur eine Junggesellenbude, aber diesmal einen vormals vierköpfigen Haushalt von 32 Jahren Existenz. Dazu kam dann noch die Auflösung des 64 Jahre alten Hausstandes meiner Eltern. Wer bei all dem nicht krachen geht, ist selber schuld.

Nun wohnen wir schon 8 Wochen lang in Altfranken und unser Leben beginnt aufzuleben. Der Grund ist einfach: Ich selbst hatte ganz einfach die Schnauze voll vom Großstadtleben und wäre lieber aufs Dorf gezogen, meine Frau aber hat noch ein paar Jahre zu „wackeln“, dazu noch im Stadtzentrum, weshalb sie in der Stadt bleiben mußte, um nicht den halben Tag in Verkehrsmitteln zu verbringen. Was soll ich sagen: Unsere neue Wohnung vereint alles, was wir brauchten, denn das Umfeld ist hier fast dörflich zu nennen, aber meine Frau braucht nicht mehr Zeit als früher, um zur Arbeit zu kommen und daß die Wohnung vollständig barrierefrei ist, hat vor allem für mich ein immenses Gewicht. Wir haben also beide unsere Traumwohnung und das hebt die Lebensqualität um 100%. Im Nachhinein müßte man dem Corona-Virus sogar noch danken, weil er meine Frau wie viele andere auf Kurzarbeit setzte und damit mehr Zeit zum Einrichten gab.
Ich wurde schon von verschiedenen Seiten gefragt, ob wir uns gut eingelebt hätten. Dafür habe ich eine klare Antwort: Wenn sie im Umfeld unseres Hauses nach WLANs suchen, werden sie „Villa_Sonnenschein“ finden.

Wem wird das wohl gehören?

Fischhandel im Rassenwandel

Als ich heute abend nach Hause kam, habe ich mir mein Abendessen gemacht, was sinnigerweise Matjeshering in Remoulade mit Pellkartoffeln beinhaltete. Ich möchte hinzufügen, daß ich mit diesen Heringen keine Probleme hatte, denn ich konnte sie ganz leicht aus der Erde ziehen und trotzdem ist kein Zelt umgefallen. Während des Essens habe ich – was selten vorkommt – ARD geschaut. Hier lief die Sendung „Weltspiegel“, in der u. a. die Lage der französischen Fischer kurz vor dem Brexit ein Thema war. Solange die Briten in der EU waren, durfte jeder bei jedem fischen. Wenn die Briten aber nicht mehr dazugehören, dürfen sie nicht mehr in „europäischen“ Gewässern fischen. Andersherum dürfen europäische Fischer nicht mehr in die britischen Gewässer fahren, was fischfangtechnisch viel schlimmer ist, denn dafür hatten die Franzosen bisher wegen der guten Fangergebnisse bis zu 24h Anfahrtsweg in Kauf genommen. Sie beklagten außerdem, daß sich die Zusammensetzung der Fänge in den letzten Jahren stark verändert habe. Es gäbe jetzt so gut wie keinen Kabeljau mehr. Und hier ist nun der Punkt, wo ich mit den französischen Fischern nicht mehr mitgehen kann. Was ist denn so schlimm daran, daß es keinen Kabeljau mehr gibt?! Gerade in den letzten Jahren wurden nicht nur in Europa, sondern überall auf der Welt Kabelnetze durch Funknetze ersetzt, da muß es doch erlaubt sein zu fragen:

Ist denn der Funkjau so viel schlechter?

Nudistengewürz

Gerade vorhin war ich einkaufen und stieß zufällig auf das hier:

Ist das nicht ein absolutes Highlight?! Die Frage ist nur: Warum heißt der so? Eine Idee wäre ja: Wo so viele Würstchen zu sehen sind, gehört auch Senf dazu. Oder aber: Wenn sich Menschen nackig machen, gibt gewohnheitsmäßig jeder seinen Senf dazu. Sehr schön wäre auch: An FKK-Stränden sieht man solche Massen fetten Fleisches, das kann man nur mit Senf ertragen. Für Verschwörungstheoretiker geht der hier: Dieser Senf enthält bestimmt verschiedene Rauschgifte, durch welche selbst gutsituierte Bürger derartig enthemmt werden, daß sie sich entkleiden. Aber eigentlich glaube ich an diesen Spruch:

Dieser Senf macht so geil, daß es sogar einer Wurst die Pelle zurückzieht!

Ich als Popanz

…nee, irgendwie habe ich mich jetzt verhauen, aber die Aussage der Überschrift ist mir so geläufig daß ich dachte, über sie schreiben zu wollen. – Nein, also jetzt mal ehrlich: Ich wollte schreiben „Ich im Polenz“. Nicht schwer zu erraten, daß das wieder in der Reihe meiner Rentnereien geschieht. Im Moment bin ich nämlich diesbezüglich in einer mißlichen Lage. Da meine Frau in letzter Zeit Probleme mit dem Knie hat, die sich auch kaum verflüchtigen werden, wenn ich mir ihre Arbeitsbedingungen so anschaue, muß ich meine E-Roller-Ausflüge ganz anders planen. Dieser sollte mir ja eigentlich bei längeren Wanderungen mit meiner Frau die Beine ersetzen. Wenn sie es aber nun wegen ihres Knies sowieso nur noch vom Auto bis in die allernächste Cafeteria schafft, brauche ich ja auch keine Beine mehr. Das schaffe ich auch auf dem Zahnfleisch.
So habe ich mich also entschlossen, alle Wandervorschläge steckenzulassen und die Touren alleine anzugehen. So erreiche ich alle bisher abgelehnten Ziele doch noch, denn ich fahre wochentags und brauche niemanden fragen.

Das Polenztal kannte ich nun nicht wirklich gut. Ich hatte nur von der ´Gaststätte Polenztal´ aus gesehen, daß der Weg im Tal entlang zwar natürlich ist, aber halbwegs eben. Hätte ich gewußt, wie das 3 Biegungen weiter aussieht, hätte ich mir das wohl überlegt. Es ist nun nicht so, daß mein Roller kein Gelände meistern würde, aber da er nur 6,5″-Räder hat und ich wegen meines Gewichts ein 100zähniges Kettenrad am Hinterrad montieren mußte, habe ich nun Reifenlauffläche und Kettenblatt fast auf gleicher Höhe. Abgesehen von den häßlichen Geräuschen des Kettenblatts auf blankem Stein wäre ein Bruch oder auch nur Verbiegen dessen der Supergau. Aber wie sagte man doch früher: „Trabifahrer sind die Härtesten“, heute aber sind´s die Rollerfahrer. Da ich aber nicht nach der Devise: „Augen zu und durch“ verfahren bin, sondern die Augen offenbehielt, sah ich auch dieses hier:

Was fällt dem geneigten Betrachter hier auf?
Da ich Haus und Grundstück insgesamt gesehen habe, hätte ich gemutmaßt: „Das Haus hat nicht nur montags geschlossen, sondern generell.“
In diesem Bildausschnitt aber fällt der ungeputzte Bereich neben dem linken unteren Fenster auf. Na gut, das ist schnell erklärt, denn das ist von Nahem gesehen irgendetwas ganz altes wie z.B. eine Wegbeschreibung o.ä.. die leicht unter Denkmalschutz fallen kann.
Was mir persönlich als erstes auffiel, war der Briefkasten! Daß er an seiner jetzigen Stelle wohl kaum seinen Zweck erfüllen kann, dürfte jedem klar sein. Allerdings stand zum Zeitpunkt dieses Fotos im nicht sichtbaren linken Bereich eine Aluleiter, die bis ins Obergeschoß reichte.
Meine Erklärungsvariante: Der Briefkasten ist sehr alt, hat einigen Sammlerwert und wäre schon längst nicht mehr an der Mühle, wenn er tiefer hinge. Die Leiter links daneben ist eine Falle, die dann zuschnappt, wenn sie jemand umstellt, um sich an ihm zu vergehen. Ich muß an dieser Stelle einmal ganz unparteiisch sagen: „Schimanski hätte nicht besser ermittelt“.

Beim Weiterwandern stand ich leider schon nach 50 Metern im Wald, reell, aber auch informationstechnisch gesehen. Ein Abzweig war mir nämlich bei der Vorabinformation auf Maps nicht aufgefallen. Ich bin dann einfach geradeausgefahren und kam kurz darauf wieder an eine Gabelung. Der linke Weg endete nach wenigen Metern an einem Grillplatz, der rechte führte als gepflasterter Weg recht steil nach oben. Für´s erste war ich glücklich über den Grillplatz, denn dieser war seit meinem Start der einzige Sitzplatz. Hier nun konnte ich endlich mein eisgekühltes Weißbier auspacken und genießen. Ich habe mir natürlich Zeit gelassen, um Natur und Bier zu genießen. Anschließend fand ich den Mut, die Steigung anzugehen. Merkwürdigerweise weiß ich nicht mehr, welcher Gedanke mich inspirierte, vor dem Losfahren noch einmal fix die Satteltasche abzutasten, ob sie auch voll sei. Sie war es zum Glück, denn kaum hatte ich die ersten 10m des holprigen Hanges bewältigt, blieb der Roller stehen und erklärte durch aufreizend helles Summen, daß er jetzt frei sei. Der Grund war klar: Kette runter. Also nichts wie zurückrollen zum Grillplatz, Roller auf die Bank zerren und ganz gemütlich reparieren. Nach 10 Minuten war ich schon wieder am Hang… um entsetzt festzustellen, daß der ja gar kein Ende nimmt. Um also nicht den Bergtod zu sterben kehrte ich um und erreichte unverletzt den rettenden Parkplatz. Auf dem Nachhauseweg habe ich es dem Berg aber noch mal so richtig gezeigt, allerdings nicht mit ein-, sondern vierrädrigem Antrieb und 159 PS mehr.

Man erreicht halt immer sein Ziel, man muß nur die Mittel richtig wählen!  ©2020 Bernd Kahl

Rentnern 2

Bevor ich wieder die absolut letzten Stories erzähle, kommt noch eine kleine Reminiszens an den letzten Beitrag. Dort erzählte ich vom Heidenau-Beach. Nun kenne ich es nicht so genau, um dessen Qualität in pcto. Beköstigung, Tränkung, Belustigung und Publikum beurteilen zu können, aber wenn ich mir sonstige Lokalitäten im Nebel des heutigen Mainstreams anschaue, wäre der Name „Heidenau-Bitch“ vielleicht eine schöne Alternative.
Wer sich nun hämisch darüber freut, daß ich die „absolut letzten Stories“ erzähle, dem kann ich eine hohe Aufmerksamkeit bescheinigen, denn er/sie hat meinen Eingangsgag erkannt. Wer nicht… nun ja, das wird noch.

Nachdem ich gerade das Rentnern für mich entdeckt und eine Woche praktiziert habe, mußte ich beinahe schon wieder improvisieren, denn seit Anfang dieser Woche hat meine Frau Urlaub. Rentnern ist bei ihr noch lange nicht drin, denn wer soll sonst meinen Lebensstandard sicherstellen. Da muß sie schon noch ein paar Jährchen „schaffe“, wie der Schwabe sagt. „Häusle baue“ wird aber trotzdem nichts mehr werden. Im Moment aber half mir erst einmal CORONA, denn wenn es nichts wird mit „Urlauben“, dann ist Rentnern der passende Ersatz. Es ist auch viel erholsamer, weil man sich nur darum sorgt, möglichst viel Natur in sich aufzusaugen. Dagegen besteht deutscher Urlaub im Grunde nur darin, möglichst weit weg zu fliegen, um zu zeigen, was man schon alles gesehen hat, möglichst unbekannte Leute zu treffen, um denen zu erzählen, was man selbst für eine wichtige Familie ist und wie hübsch und klug und gut erzogen die eigenen Kinder sind usw. usw. usw… Urlaub von Deutschland ist im Prinzip nur eine familiäre Promotion-Tour. Renommé wird entweder sofort am Urlaubsort gescheffelt oder hinterher zu Hause. Da werden oft Tausende Euro ausgegeben, um sich anschließend so richtig zu ärgern. Am nachhaltigsten ist ein Urlaub, wenn man hinterher auf Entschädigung klagen kann. Wenn dann sogar eine Rückzahlung rausspringt, ist das der Gipfel des Glücks für… eigentlich nicht die ganze Familie, sondern nur für das Familienmitglied, das die Klage eingerührt hat. Denn nichts erzeugt mehr Glücksgefühle als ein gewonnener Prozess, also die öffentlich verbriefte Tatsache, Recht gehabt zu haben.
Nun haben wir also zu zweit gerentnert und man muß sagen: „Wenn das beide mögen, ist es noch schöner.“ Nichts geht dabei natürlich über eine ordentliche Destination… Pfui Teufel, sind das Scheiß-Bezeichnungen heutzutage! Dabei gibt es Ausflugsziele seit Hunderten von Jahren. Die bleiben das auch, wenn man sie umbenennt.  Für den Dienstag hatten wir uns also Blockhausen rausgesucht. Man soll dort das Auto an einer 1,5km entfernten Stelle abstellen und dann hinlaufen. Ich halte das bei ca. 25% Steigung ein bißchen für Wahnsinn. Wegen meiner Gehunverträglichkeit hatte ich sowieso beschlossen, bis vor die Tür zu fahren, da wußte ich noch gar nichts von der Steigung. Weil ich wußte, daß das Gelände trotzdem noch etwas weitläufig ist, hatte ich natürlich meinen Roller mit. Also habe ich den aus dem Auto geholt, klargemacht und mit dem ganzen Equipment bestückt, was man für einen erholsamen Nachmittag braucht. Als ich alles zusammen hatte, habe ich das Auto zugeschlossen und.. in diesem Moment ging irgendwo ein Dampfkessel hoch! Ich hatte nämlich in die Hosentasche gegriffen, um den Rollerschlüssel herauszuholen, fand ihn aber dort nicht. Auch alle anderen verdächtigen Orte enthielten keinen solchen. Deshalb nutzte ich die plötzlich freigeordene Energie, um den Roller in Nullkommanichts wieder reisefertig zu machen, einzuladen und das ganze Gerümpel hinterherzuschmeißen. Daß beim Abfahren die Räder nicht durchdrehten, war auch nur dem Allrad geschuldet. Es war auch keine schlechte Sache, daß wir solch einen Schwung drauf hatten, denn der reichte bis auf den Schwartenberg. Von dort oben hat man zwar einen herrlichen Blick über das Erzgebirge, aber bei dem Wind dieses Tages hätte ich das wohl eher aus der Ameisenperspektive sehen können. Zum Glück gibt es dort die gleichnamige Baude mit einer Terrasse, die mit äußerst stabilen Glaswänden verbarrikadiert ist. Ohne diese wäre es wahrscheinlich unerträglich. Man könnte ganz gewiß kein Bier zum Munde führen, ohne als Erstes dessen Schaum im Gesicht zu haben. Auch sonst würde wohl nicht viel auf den Tischen stehen bleiben. Praktisch war, daß auf der Terrasse keine Mundschutzpflicht bestand, sonst wäre dieser auch noch weg gewesen.

Schon am nächsten Tag ließ sich meine Frau erweichen, mein Glück in der Natur Tharandts zu teilen. Wir haben aber dort keinen Gewaltmarsch veranstaltet, sondern uns einfach an einem Teich niedergesetzt und den lieben Gott einen frommen Mann sein lassen. Daß ich bei solchen Gelegenheiten immer auch mindestens einen meiner Freunde mitnehme, versteht sich von selbst.
Hier ein Gruppenfoto:

Man sagt landläufig, wer seine Frau sitzen läßt, ist ein Schwein, ein Macho oder was sonst noch, aber ich mache mir nichts aus solchem Gewäsch, habe meine Frau am Teich sitzen lassen und wollte aus der Amerika-Anlage des forstbotanischen Gartens über die schöne Hangebrücke in den Altteil gelangen. Der Gedanke war ja nicht schlecht und wenn ich mich an den Anfang der Brücke gezaubert hätte, auch halbwegs durchführbar, aber wenn man durch die Tür des Begrenzungszaunes schreitet odert rollt und schaut in eine Art Abgrund ohne Ende, dann vergeht einem die Endeckerlust. Der Hang selbst hatte eine Steilheit von vielleicht 70% und der Weg dorthin verlief in Serpentinen von immer noch 30% und höchstens 60cm Breite. Für meine körperliche Konstitution und die Leistung meines Rollers war das ein Blick in die Hölle. …also nichts wie husch, husch zurück in die Arme von Mami! So verlief der Tag ohne Blessuren.

Heute nun hatten wir uns den Dresdner Zoo vorgenommen und jetzt macht einer der größten Werbegegner mal selber so richtig Werbung, haltet euch fest! Unser Zoo ist zum Glück nicht mehr das Dornröschen, das auf den Kuß eines weltbekannten Zoologen oder besser noch „Investologen“ hofft. In den letzten Jahren ist einiges geschehen und wir haben heute beobachtet: Es geht weiterhin voran. Schon vor langer Zeit hatte ich beschlossen, große Teile meiner Rentnerzeit im Zoo zu verbringen. Was liegt da näher, als sich eine Jahreskarte zu kaufen. Das Schöne daran ist jetzt, daß diese nur 3mal so viel kostet wie eine einfache Tageskarte und das gilt für alle Preisklassen. Meine Frau hatte anfangs gar keine Ambitionen für eine Jahreskarte, aber die Erkenntnis war dann einfach: „Dreimal im Jahr gehen wir bestimmt her!“ Also: „Zweimal Jahreskarte bitte!“ Bei dieser Preiskalkulation bekommt man einen ganzen Schwung mehr Besucher in den Zoo. Ob die Eintrittserlöse damit exorbitant zunehmen, sei mal dahingestellt, aber es gibt ja noch die Zoogastronomie. Die wäre dann schon besser dran, wenn… nicht so viele von meiner Sorte kämen, der seine Freunde mitbringt. Aber auch das ist Marktwirtschaft: Wenn durch viel mehr Kundschaft die Preise etwas gesenkt werden könnten, würde vielleicht auch ich öfter mal Kunde. Einen ganz speziellen Aspekt möchte ich noch hervorheben: Wenn die Leitung des Zoos irgendetwas gegen meinen Roller einzuwenden hätte, wäre das Thema „Zoo“ für mich passé.

Hiermit rufe ich also allen Dresdnern zu: „Begleitet mich beim Rentnern im Zoo und meine nächsten Geschichten schreibe ich nicht für, sondern mit und über euch!

Klimafurze

Ich bin ein Mensch, der gerne sehr gut ißt und mir ist es egal, ob es Fleisch, Fisch, Gemüse oder was weiß ich was sonst ist. Das einzige Faktum ist die Ablehnung von Gourmetessen in Gaststätten, weil ich einfach das Geld nicht habe. Deshalb koche ich gern. Weil nun immer nur Fleisch auch ins Geld geht, mache ich auch gern andere Sachen. Nachdem ich nun gehört habe, daß Kühe durch ihre Furzerei nach Verzehr vegetarischer Nahrung einen Riesenanteil an der Erzeugung von Methan haben und dieses noch schlimmer als CO2 wirkt, habe ich 1-2 flugs geschaltet und ein anderes meiner Gourmet-Essen produziert: Linsen mit Bauchspeck(vom Schwein) – ein Gedicht! Weil ich das seltener mache, habe ich einfach reichlich gekocht. Dumm war nur, daß ich zuhause der einzige bin, der das ißt. Ich hatte also 3 Tage lang die volle Dröhnung Linsen. Mancher ahnt schon, was folgt: Meine Frau hatte auch 3 Tage lang die volle Dröhnung – in der Nase! Daraus ergibt sich ein Rechenexempel: Welcher Verdauungstrakt ist effektiver und erzeugt aus gleicher Menge Pflanzenkost die größere Menge Furz. Ich vermute nun, daß sich das in etwa angleicht.
Woraus sich ergibt, daß es ganz egal ist, ob wir Fleisch essen oder nicht, weil ja dann pflanzliche Kost auf jeden Fall gegessen werden muß. Ist es nun nicht eigentlich egal, wer mit seiner Furzerei das Ozonloch öffnet und das Klima vergiftet?

Da esse ich doch lieber Fleisch und bin nur bedingt schuldig.